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Eine Demenz wird in der wissenschaftlichen Diskussion anhand diagnostischer Kriterien beschrieben. Eine Demenz ist demzufolge eine Kombination von Symptomen des zunehmenden Abbaus kognitiver, emotionaler und sozialer Fähigkeiten, die im Verlaufe der Krankheit zu einer Beeinträchtigung beruflicher und später allgemein sozialer Funktionen führen.

MEDIZINISCHER HINTERGRUND

Demenz ist kein anderes Wort für Alzheimer, sondern ein Oberbegriff für rund 50 Krankheiten, von denen Alzheimer die häufigste ist. Wie eine Demenz entsteht, wann man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen sollte und welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen – darüber geben die folgenden Seiten Auskunft. Das Wissen über die medizinischen Hintergründe hilft Demenzkranken und Angehörigen, die Krankheit zu akzeptieren und mit den Folgen umzugehen. Viele Menschen schämen sich, wenn sie die Diagnose "Demenz" erhalten. Dabei hat die Krankheit körperliche Ursachen, die kaum beeinflussbar sind: Im Gehirn sterben bestimmte Zellen ab und Zellverbindungen lösen sich.

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DEMENZERKRANKUNG – EINE EINFÜHRUNG

Demenz ist ein Oberbegriff für mehr als 50 Krankheitsformen. Sie verlaufen unterschiedlich, führen alle jedoch langfristig zum Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Die Ursachen für Demenzerkrankungen sind vielfältig. Zu unterscheiden ist grundsätzlich zwischen primären und sekundären Demenzen. Eine sekundäre Demenz ist Folge einer anderen, bereits vorhandenen Grunderkrankung.

Alzheimer und Demenz werden häufig als Synonym verwendet. Dabei ist Alzheimer nur eine von vielen Demenzerkrankungen. Allerdings tritt sie am häufigsten auf: circa 60 bis 70 Prozent aller Demenzerkrankten haben Alzheimer. Weil vor allem ältere Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen sind, ist im Volksmund häufig auch von Altersdemenz die Rede.

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Primäre Demenz

Primäre Demenzen haben ihren Ursprung im Gehirn. Dort sterben Nervenzellen nach und nach ab, die Verbindungen zwischen den Zellen gehen dauerhaft verloren. Ärztinnen und Ärzte sprechen deshalb von neurodegenerativen Veränderungen. Diese wirken sich auf das Gedächtnis, das Denken, die Sprache, Orientierung und das soziale Verhalten aus – je nachdem, welche Hirnregion betroffen ist. Die Symptome der unterschiedlichen Demenzerkrankungen ähneln sich, doch es gibt auch große Unterschiede.
Vor allem die Ursachen einer Demenzerkrankung sind vielfältig. Bei der Alzheimerkrankheit sind es bestimmte Eiweißablagerungen im Gehirn, die den Stoffwechsel der Nervenzellen stören. Durchblutungsstörungen verursachen die zweithäufigste Demenzform, die vaskuläre Demenz. Weitere primäre Demenzerkrankungen sind die Lewy-Körperchen-Demenz und die seltene frontotemporale Demenz.  
Heilbar sind diese Demenzerkrankungen nicht, aber durch die richtige Therapie lässt sich ihr Verlauf verzögern. 

Sekundäre Demenz

Einige seltenere Demenzerkrankungen zählt man zu den sekundären Demenzen. Sie werden durch Depressionen, Medikamente, Alkoholsucht, Schilddrüsenerkrankungen oder eine Vitamin-Unterversorgung ausgelöst. Im Gegensatz zu Alzheimer und vielen anderen primären Demenzerkrankungen können sekundäre Demenzen mitunter geheilt werden, wenn die zugrunde liegende Erkrankung früh genug behandelt wird.

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Depressionen und Delir

Zu den Krankheiten, die demenzähnliche Symptome auslösen, aber andere Ursachen haben, zählen Depressionen und Delir. Wer an einer Depression leidet, fühlt sich oft niedergeschlagen und zieht sich zurück. Erinnerungen verblassen und Schlafstörungen treten auf. Als Delir bezeichnen Mediziner akute Zustände schwerer Verwirrung. Ursachen können unter anderem Fieber, Stoffwechselstörungen und bestimmte Medikamente sein. Sowohl Depression als auch  Delir sind heilbar. Die richtige Diagnose ist daher unerlässlich.

Das Wichtigste zur Demenzerkrankung in Kürze​​

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  • Alzheimer ist eine Form der Demenz.

  • Es gibt noch viele andere Demenzerkrankungen, Alzheimer tritt aber am häufigsten auf.

  • Es wird grundsätzlich unterschieden zwischen primären und sekundären Demenzen.

  • Die meisten Betroffenen sind älter als 65 Jahre, daher ist oft die Rede von der "Altersdemenz".

  • Altersdemenz ist jedoch keine eigenständige Erkrankung.

  • Nicht alle Demenzerkrankungen sind heilbar, aber alle sind behandelbar.

Vergesslichkeit als erstes Anzeichen von Alzheimer

Jeder von uns verlegt einmal seinen Hausschlüssel, jede kann sich einmal einen Namen nicht merken – Vergesslichkeit ist normal. Mit zunehmendem Alter ist es außerdem normal, dass wir langsamer werden – die Erfahrung eines langen Lebens macht diese Defizite mehr als wett. Wenn Sie sich jedoch häufig an etwas nicht mehr erinnern können, das gerade erst passiert ist, könnte diese Vergesslichkeit ein erstes Anzeichen für Alzheimer sein.

Alzheimer und die beginnende Vergesslichkeit lassen sich Monate, manchmal Jahre ignorieren und überspielen. Letztlich schadet das aber mehr, als es nützt. Denn eine frühe Behandlung ermöglicht es, länger selbstständig und selbstbestimmt zu leben. Trauen Sie sich also, bei bestimmten Anzeichen wie häufige Vergesslichkeit Ihren Arzt oder Ihre Ärztin anzusprechen. Lesen Sie bitte folgende Liste. Machen Sie in letzter Zeit solche Erfahrungen?

Mögliche Anzeichen einer Erkrankung:

  • Ich bin in letzter Zeit sehr schusselig. Ständig vergesse ich beispielsweise, wohin ich gerade gehen wollte und ob ich die Brille ins Wohnzimmer oder in die Küche gelegt habe.

  • Ich mache viele kleine Fehler im Alltag, die mir früher nicht passiert sind: Ich habe Mühe, mich beim Einkauf in meinem Supermarkt zurechtzufinden. Ich vergesse, die Suppe zu salzen. Ich kann mich beim Ausfüllen von Formularen nicht mehr konzentrieren.

  • Ich lese die Zeitung und weiß aufgrund meiner Vergesslichkeit am Ende eines längeren Artikels schon nicht mehr, worum es am Anfang ging.

  • Bei langen Sätzen verheddere ich mich. Außerdem fallen mir manchmal die Wörter für selbstverständliche Dinge nicht ein. Ich sehe ein Feuerwehrauto – und muss lange grübeln, bis das Wort dafür da ist.

  • Ich finde mich in ungewohnter Umgebung schlechter zurecht als früher. Im Urlaub konnte ich mir zum Beispiel den Fußweg vom Strand zur Ferienwohnung nicht einprägen.

  • Ich bin fürchterlich zerstreut. Die Nachrichten im Fernsehen zu verfolgen, fällt mir schwer.

  • Früher habe ich mich auf vieles gefreut. Heute macht mir fast nichts mehr Spaß. Ich habe einfach kaum noch Lust und Schwung.

Vergesslichkeit muss nicht immer gleich Alzheimer sein

Wenn Sie auffallende Vergesslichkeit oder andere der beschriebenen Veränderungen an sich beobachten, könnte dies ein Anzeichen für Alzheimer oder eine andere Form der Demenz sein. Grund zur Panik besteht aber nicht: Keine dieser Beobachtungen allein reicht aus, um auf eine Demenz zu schließen. Es könnte sich etwa auch um eine Depression, die mit einer auffälligen Vergesslichkeit einhergehen kann, handeln. Nur ein Arzt oder eine Ärztin kann die Diagnose stellen. Sollten Sie sich beim Besuch in der Praxis nicht ernst genommen fühlen, geben Sie bitte nicht auf. Suchen Sie einen anderen Arzt auf oder machen Sie einen Termin in einer sogenannten Gedächtnissprechstunde aus. Dort finden Sie Spezialisten, die Ihnen helfen und abklären können, ob zum Beispiel Ihre Vergesslichkeit ein erstes Anzeichen einer Alzheimererkrankung ist. 

Wegen Vergesslichkeit zum Arzt

"Ereignisse, die gerade erst passiert sind, merke ich mir in letzter Zeit nur mühsam". Häufige Vergesslichkeit ist zwar kein Grund zur Panik – wohl aber für einen Besuch beim Arzt, bei der Ärztin oder in einer Gedächtnissprechstunde. Denn nur Fachleute können klären, ob die geistige Leistungskraft eines Menschen seinem Alter und seinen früheren Fähigkeiten entspricht oder ob seine Vergesslichkeit auf eine Demenzerkrankung hindeutet. Sollten sich Anhaltspunkte für eine Krankheit ergeben, ist eine frühe Diagnose wichtig. Alzheimer und andere Formen der Demenz sind zwar derzeit noch nicht heilbar. Aber der Krankheitsverlauf lässt sich hinauszögern und so wertvolle Zeit gewinnen. 

Außerdem gibt es Krankheiten, die einer Demenz ähneln, weil sie ebenfalls mit Vergesslichkeit einhergehen. Diese lassen sich aber oft gut behandeln und sogar heilen. Werden diese Krankheiten verschleppt, können sie dagegen tatsächlich in eine Demenz münden.

Hinweis für Angehörige

Verweigert ein Familienmitglied, an dem Sie Vergesslichkeit oder andere Anzeichen beobachten, einen Arztbesuch, kann ein Trick helfen: Behaupten Sie, es sei mal wieder Zeit für eine Routineuntersuchung. Informieren Sie vorab die Arztpraxis über Ihren Verdacht. Gute Tipps geben auch Beratungsstellen.

Quelle und weiter Informationen finden sie unter

www.wegweiser-demenz.de

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